Samuel Spalinger

Sind die beiden gleich (Bild und Objekt)? 2008; Monitor.

Samuel Spalinger ist seit 1995 künstlerisch tätig. Sein hauptsächliches Interesse gilt philosophischen Fragen in Bezug auf den Menschen und objekthafte Dinge. Diesen Fragen spürt er mit digital hergestellten Installationen und Bildern nach, die er bewusst entweder in genau spezifizierten Monitoren oder anderen Ausgabemedien zeigt, da diese in seinen Werken als gegenständliche Präsentationsflächen eine Rolle spielen. Digitale Bilder und deren Trägerobjekte sind in unserer Welt allgegenwärtig. Trägerobjekte sind durch modernste Techniken fähig, Bilder und Bewegtbilder aller Art zu zeigen.

Das von Samuel Spalinger ausgestellte Werk behandelt die Frage, ob Bilder gleichzusetzen sind mit Objekten. Konkret geht es beispielsweise um die Definition von einem Film und seinem Bildträger. Vereinfacht gesagt: der projizierte Film ist das Bild, die Wand, an die der Film projiziert wird, ist der Bildträger und somit das Objekt. Komplizierter wird die Beantwortung dieser Frage, wenn ein weisses Bild auf eine weisse Fläche geworfen wird. Sind in diesem Fall Objekt und Träger identisch? Die gleiche Frage kann auch für ein schwarzes Bild, das auf einem Monitor gezeigt wird, gestellt werden: der Monitor ist auch im ausgeschalteten Zustand schwarz – somit könnte der Bildträger, also der Monitor, gleichgesetzt werden mit dem Bild, das darauf gezeigt wird.

Auf den ersten Blick scheint der schwarze Monitor, der ein ebenso schwarzes Bild zeigt, eine humorvolle Installation aus der Gegenwartskunst zu sein, deren tieferer Sinn verborgen bleibt. Es handelt sich aber bei der Betrachtung dieser Frage anhand dieses Monitors um eine aus kunsttheoretischer Sicht sehr spannende und wichtige Knacknuss, an der sich bereits viele Theoretiker und Künstler die Zähne ausgebissen haben.