Robin Gommel

Fortress Europe: The Grass Is Always Greener On The Other Side, 2016; Sechs Milliarden geschredderte Euro, Plexiglas, Holzkonstruktion, Kunstrasen, NATO-Draht.

Sechs Milliarden Euro ist die Summe, die die Europäische Union der Türkei überweist, um die Weiterreise Flüchtender nach Europa zu unterbinden. Durch die Vorverlagerung ihrer Grenzen versucht sich die EU, so der in Freiburg lebende Künstler, von ihrer weltpolitischen Verantwortung freizukaufen, während jeden Tag im Mittelmeer Menschen ertrinken und die Türkei an ihrer Grenze zu Syrien auf Flüchtende schiessen lässt. Im vergangenen Jahr wurde das Schengener Abkommen ausser Kraft gesetzt – Dänemark und Schweden führten beispielsweise wieder innereuropäische Grenzenkontrollen ein. Gleichzeitig bauen Länder an den Aussengrenzen der EU, wie Ungarn und Mazedonien, ihre Grenzen immer weiter aus.

Sechs Milliarden Euro ist auch der Geldwert der Banknoten aus denen die in der Installation „Fortress Europe” errichteten Mauern gebaut sind. Mit NATO-Draht versehen umschliessen sie nicht nur die deutlich sichtbare Flagge der EU, sondern auch die unerreichbare Idee einer sicheren und besseren Welt auf der anderen Seite.