Lucia Schaub

Die Kunst der Anderen, verschiedene Jahre; Bild- und Objektinstallation aus mixed Media; gestaltet, ausgewählt und kommentiert von Lucia Schaub.

Kunst entsteht nicht aus dem Nichts. Die Idee, die später mit etwas Glück von Kritikern gefeiert wird, kommt vielleicht spontan und unerwartet, doch sie hat meist einen konkreten, häufig unbewussten Ursprung. Es sind Begegnungen, Sätze, Worte, andere Kunstwerke, die Künstler inspirieren und zu neuen Ideen und Werken anregen. Es sind Kleinigkeiten und Alltäglichkeiten – mit der Macht, eine Welt auf den Kopf zu stellen. Diese Objekte verschwinden oft in Tagebüchern, Ablagen, Ordnern, Schubladen. Sie dokumentieren einen Austausch, eine Auseinandersetzung und häufig einen Prozess, der erst im Nachhinein nachvollzogen werden kann.

Die Kunst der Anderen besteht aus 27 kleinen Objekten: Notizzettel, Skizzen, Fotos, Postkarten, ein Unterhemd. Alle wurden irgendwie „angespült“, haben nichts gekostet und die Urheber würden sie vermutlich nicht als „Kunst“ definieren. Und doch haben sie alle etwas gemeinsam: hinter ihnen verbirgt sich jeweils eine Geschichte. Und diese Geschichten zeigen, dass die kleinen Reste schöner Momente am Ende das grosse Ganze bilden.

Lucia Schaub hat in Halle und Oldenburg „irgendwas mit Medien“ studiert, schreibt noch immer lieber Postkarten als E-Mails und kann mittlerweile auch ganz gut tapezieren. In Oldenburg verwandelte sie mal ein Wohnhaus in eine kleine Galerie, indem alle alltäglichen Dinge Titelschilder bekamen.