Daniel Züsli

Holzskulpturen „Transfigurationen 1 und 2“; Linde und Acrylfarbe; 2017

Die handgeschnitzten Skulpturen aus Lindenholz zeigen humorvolle Darstellungen von Menschen, die an eine imaginäre Scheibe gedrückt wurden. Als Inspiration dienten die zerstörten Plastilin-Skulpturen zuvor entstandener Unikat-Plastilin-Drucke. Sie können zu Dekorationszwecken, aber auch als Raumtrenner verwendet werden.

 

Skulptur „Ökologischer Fussabruck“; Linde; 2011

Der Elefant wurde unbarmherzig plattgewalzt – und eine überdimensionale, schwere Maschine auf Rädern hinterlässt mitten in seinem Körper tiefe Furchen. Die Faszination dieser Skulptur geht aus der Kombination von der absolut realitätsgetreuen Darstellung eines wunderschönen Tieres mit der brutalen Grausamkeit der Szene hervor.

 

Drucke der „schöpferischen Zerstörung“; Acryl auf HDF; 2017

Daniel Züsli hat aus Plastilin einen quadratischen „Turm“ mit unzähligen kleinen Gesichtern auf allen vier Seiten modelliert. Anschliessend hat er diesen bemalt und ihn in einer Aktion der „schöpferischen Zerstörung“ mit einem Traktor mehrfach überfahren: dafür legte er eine Platte sowie ein stabiles Holzbrett auf den Gesichter-Turm.

Die beiden Platten in der Ausstellung sind die ersten beiden Drucke, die auf diese Weise entstanden sind. Der erste Druck zeigt eine kleinere Fläche als der zweite, da der Gesichter-Turm mit jedem weiteren Überfahren breiter und länger wird.

Daniel Züsli hat sich eingehend mit der „schöpferischen Zerstörung“ beschäftigt. Wenn ein kreativer Prozess ins Stocken gerät, möchte man die bisherige Arbeit oft verwerfen und von Neuem beginnen. Dies wird durch die Serie der „schöpferischen Zerstörung“ symbolisiert: ein eben erschaffenes Werk aus Plastilin, entstanden in Stunden voller Arbeit, wird geplant zerstört.

Durch die Zerstörung wird aber ein neues Werk möglich: der Druck, der beim überfahren oder platt treten entsteht. Daniel Züsli bezieht sich mit seiner Arbeit auch auf den für jeden von uns schwierigen Prozess, Liebgewonnenes loszulassen um Neues zuzulassen.

Die „schöpferische Zerstörung“ hinterlässt immer Unikate beim Drucken – denn die Form wird unwiederbringlich zerstört.

Daniel Züsli wird während Guck mal Günther, Kunst live eine Plastilin-Skulptur erarbeiten und diese mithilfe von BesucherInnen platt drücken (Samstag, 9. September, 17:00).

 

Holzhocker „Bedrückt“; Acryl auf Pappelholz; 2017

Der gelbe Holzhocker gehört zur Serie „Köpfe voller Eindrücke“ von Daniel Züsli, die ab 2015 entsteht. Eine Skulptur wird zum Möbelstück – und man darf den Hocker tatsächlich auch benutzen!

Kleine Versionen von Daniel Züslis Holz-Gesichtern, den „Cubefaces“, gibt’s im Art Shop zu erwerben.
Daniel Züsli ist 1986 in Zug geboren. Seine Ausbildung in der Holzbildhauerschule Brienz absolvierte er von 2008 bis 2011. Während der nächsten vier Jahre durchlief er Lehr- und Wanderjahre als Holzbildhauer und hielt sich in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, England, Schottland, Island, Marokko und Äthiopien auf. 2013 gewann der Künstler den ersten Preis beim 18. Internationalen Holzbildhauersymposium in Eubabrunn (D). Seit 2015 führt Daniel Züsli sein eigenes Atelier und ist an Ausstellungen vertreten. Er lebt und arbeitet in Cham.